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In diesem Artikel wollen wir dir alle nötigen Infos zu den E-Bike Klapprädern liefern, damit Du weißt, worauf Du wirklich achten musst.
E-Bike-Klapprad: Die Vorteile
Kurz zusammengefasst, hat ein E-Bike Klapprad folgende Vorteile:
- ohne große Anstrengung können auch große Strecken und Steigungen zurückgelegt werden
- leicht zu handhaben und durch Klappmechanismus problemlos zu verstauen
- umweltfreundlich
- vielseitig einsetzbar
- große Modellauswahl
- für jung & alt gleichermaßen geeignet
E-Bike Klapprad – Akkuarten
Bei einem E-Bike Klapprad kommen drei verschiedene Akkuarten zum Einsatz und zwar folgende:
Nickel-Cadmium-Akku (NiCd)
Diese Akkus punkten besonders durch ihre Langlebigkeit. Nach ca. 1.000 Ladezyklen verfügen sie noch immer über eine Kapazität von 85 Prozent, müssen dann aber auch ausgetauscht werden. Nachteilig ist wiederum der Memory-Effekt. Dieser tritt ein wenn der Akku unregelmäßig nicht zu 100 Prozent aufgeladen wird. Durch diesen Effekt verringert sich die Akku-Kapazität enorm. Da der Nickel-Cadmium-Akku das giftige Schwermetall Cadmium enthält wird er mittlerweile nicht mehr bei E-Bikes verwendet.
Li-Ion-Akku (Li-Ion)
Der Li-Ion Akku ist die beliebteste und modernste Akkuart und kommt bei hochwertigen E-Bike-Klapprädern überwiegend zum Einsatz. Er überzeugt durch seine hohe Energiedichte, die doppelt so hoch ist wie bei NiCd-Akkus und 50 Prozent höher als bei Ni-MH-Batterien. Das hat zur Folge, dass er ein geringes Eigengewicht aufweist und trotzdem mehr Energie speichern kann. Hinzu kommt, dass Li-Ion-Akkus keinen Memory-Effekt aufweisen. Des Weiteren sind sie sehr umweltverträglich, langlebig und kostengünstig. Außerdem ist mit ihnen schneller Ladevorgang möglich und sie können nach einer vollständigen Entladung aufgeladen werden, ohne dass sie Schaden nehmen. Der einzige Nachteil besteht bei einem Li-Ion-Akku darin, dass er eine optimale Schutzelektronik und eine hochwertige Verpackung aufweisen muss, damit eine lange Lebensdauer gewährleistet werden kann.
Nickel-Metallhydrid-Akku (NiMH)
Mit diesem Akku-Typ sind bis zu 800 Ladezyklen möglich. Diese Akkus weisen eine höhere Energiedichte als NiCd-Akkus auf und können trotz des gleichen Gewichts mehr an Energie speichern. Hinzu kommt, dass sie sehr billig in der Produktion sind. Der große Nachteil besteht hier allerdings darin, dass auch diese Akkus einen Memory-Effekt aufweisen, so dass sie bei neuen, modernen E-Bike Klapprädern nicht mehr zum Einsatz kommen. Alles in allem überwiegen hier die Nachteile in Form vom bereits erwähnten Memory-Effekt, Kapazitätsverlust und einer hohen Anfälligkeit für Überladung.
Bleigel-Akku
Der Bleigel-Akku findet bei einem E-Bike Klapprad kaum noch Anwendung und dass hat auch seine Gründe. Er weist nicht nur eine unpraktische Bauweise und eine sperrige Bauform auf, er enthält auch zahlreiche gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe. Er ist zwar zuverlässig, zeigt gute Lade- und Entladewirkungsraten auf und eine geringe Selbstentladung und eine damit einhergehende lange Lebensdauer, trotzdem überwiegen hier die Nachteile. Seine Lebensdauer wird mit 12 bis 17 Monaten angegeben.
E-Bike Klapprad: Akku-Kapazität
Die Kapazität von einem Akku wird entweder in Watt-Stunden mit der Abkürzung „Wh“ oder in Ampère-Stunden abgekürzt „Ah“ angegeben. Für das bessere Vergleichen der einzelnen Kapazitäten empfiehlt sich das Maß „Wh“. Als Orientierung kann man sich nach folgenden Werten richten:
- Geringe Akku-Kapazität: bis 250 Wh
- Mittlere Akku-Kapazität: bis 350 Wh
- Hohe Akku-Kapazität: über 350 Wh
E-Bike Klapprad: Akku-Lebensdauer und Akku-Ladezeit
Ein E-Bike Akku weist im Idealfall eine Lebensdauer von 1.000 Ladezyklen auf. Das entspricht bei einer Reichweite von 80 km pro Ladung ungefähr 80.000 km bis der Akku ausgetauscht werden muss. Gängige Modelle weisen eine Lebensdauer von 500 bis 700 Ladezyklen auf. Beachtet werden sollte hier allerdings, dass die Ladekapazität bei um die 500 Voll-Ladezyklen stetig abnimmt. Moderne Akku-Modelle benötigen zum Aufladen um die 3 bis 8 Stunden.
Dabei hängt die Dauer vom jeweiligen Ladegerät und der Restladung ab. Zwar können E-Bike Akkus jederzeit zwischendurch geladen werden, allerdings zählt auch dieses Nachladen als Teil-Ladezyklus. Da ein E-Bike-Klapprad eine höhere Lebensdauer aufweist als der Akku, sollte man schon beim Kauf auf die Kosten für einen Ersatzakku achten. Diese können sich je nachdem um welches Modell es sich handelt auf 300 bis 700 Euro belaufen.
E-Bike Klapprad: Die Reichweite
Die Reichweite wird von den Herstellern in der Produktbeschreibung zwar in der Regel angegeben. Dabei handelt es sich allerdings nur um einen Richtwert, da die Reichweite von vielen Faktoren beeinflusst wird. Unabhängig davon gilt je mehr Watt das gewählte Modell aufweist, desto höher die mögliche Reichweite. Zu den Faktoren, die die Reichweite beeinflussen gehören folgende:
– der Pedaleinsatz, individuelle Fahrstil und das Schaltverhalten
– die Energie-Rückgewinnung
– Akku-Kapazität
– Gefälle und Steigung vom Gelände
– Fahrtwiderstände in Form von Roll-, Luft- und Beschleunigungswiderstand der Gesamtmasse inklusive Nutzlast
– Temperatur vom Akku und Außentemperatur
– Leistung der Antriebsart in Form von Getriebewirkungsrad, Steuerungselektronik und Motorwirkungsgrad
E-Bike Klapprad – Die unterschiedlichen Antriebsarten
Beim E-Bike Klapprad unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Antriebsarten. Dabei besteht der größte Unterschied in der Anbringung des Motors. Zur Auswahl stehen hier Modelle mit Vorderrad- und Hinterrad-Antrieb sowie mit Mittelmotor. Das zeigt wiederum, dass der große Unterschied in der Art der Anbringung besteht, was wiederum weitreichende Auswirkungen auf das Fahrverhalten vom E-Bike hat.
Vorderradmotor
Bei dieser Antriebsart befindet sich der Elektromotor in der Nabe vom Vorderrad. Der große Vorteil besteht bei dieser Antriebsart in der leichten Installation und dass der Motor so mit jedem Rücktritt und jeder Schaltung kompatibel ist. Das zeigt gleichzeitig dass der Vorderradantrieb die kostengünstigste Variante ist und daher häufig bei günstigen Modellen zum Einsatz kommt. Normale Fahrräder können mit diesem Antrieb auch problemlos nachgerüstet werden.
Vorteile:
– günstig und nachrüstbar
– kompatibel mit jeder Schaltung
– freie Auswahl hinsichtlich Hinterradbremse/Rücktrittbremse
– einfache Installation
Nachteile
– Vorderradnabe ist durch den Motor deutlich dicker
– erhöhte Störanfälligkeit durch längere Kabelwege
– der Vorderradantrieb kann den Rahmen vom E-Bike belasten und Rahmenbrüche begünstigen
– Lenkung kann beeinflusst werden, durch das höhere Gewicht am Vorderrad
– gewöhnungsbedürftiges Fahrverhalten
Hinterradmotor
Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, befindet sich bei dieser Variante der Motor in der Hinterradnabe vom E-Bike Klapprad. Hier liegt der größte Teil vom Gewicht somit auf dem Hinterrad. Das hat den Vorteil, dass beim Fahren ein guter Halt erzielt wird, so dass auch rasante Fahrweisen und Fahrten bei Nässe oder in bergigen Gebieten kein Problem darstellen sollten. Die Montage des Hinterradmotors gestaltet sich komplizierter als beim Mittel- und Vorderradmotor. Dies liegt insbesondere an der Verkabelung für die Steuerung. Aus diesem Grund kommt ein Hinterradmotor überwiegend bei E-Bike Klapprad-Modellen zum Einsatz mit 3-Gang Naben- oder Kettenschaltung.
Vorteile:
– guter Halt beim Fahren, da das Gewicht größtenteils auf der Hinterachse liegt
– Motorwirkung überträgt sich auf direktem Weg aufs Rad
– hoher Wirkungsrad, kompakte Bauart
– ermöglicht sportliche Fahrweise
– fällt optisch nicht so stark auf wie ein Vorderradantrieb
– zuverlässiges und leises Fahrverhalten
– Vorderrad und Motor können einfach ausgetauscht werden
Nachteile:
– Hinterradausbau kompliziert
– umständliche Verkabelung und Steuerung
– störanfällig aufgrund der Kabelverlegung
– Rücktrittbremse nur mit Einschränkungen möglich
Mittelmotor
Bei dieser Antriebsart befindet sich der Motor hinter dem Tretlager vom E-Bike-Klapprad. Das gewährleistet eine perfekte Gewichtsverteilung. Der Akku und der Antriebsblock liegen bei dieser Variante auch meistens in der Nähe vom tiefliegenden Schwerpunkt.
Das hat zur Folge, dass die Fahreigenschaften, wie es sonst durch eine unvorteilhafte Gewichtsverteilung der Fall ist, nicht negativ beeinflusst werden. Diese E-Bike-Klapprad Modelle punkten daher mit einem tollen Fahrgefühl. Gleichzeitig ist der Mittelmotor sehr aufwendig zu montieren, da er im Rahmen verbaut wird. Das führt zu höheren Produktionskosten, weshalb ein E-Bike Klapprad mit Mittelmotor im mittleren bis hohem Preisbereich angeboten wird. Das Nachrüsten ist hier nahezu unmöglich.
Vorteile:
– durch optimale Gewichtsverteilung tolles Fahrverhalten
– kompakte Bauart vom Tretlagermotor umsetzbar
– durch langen Radstand und den tiefliegenden Schwerpunkt wird ein stabiler Geradeauslauf ermöglicht
– geringe Störanfälligkeit durch reduzierte Verkabelung
– installiert werden kann sowohl Ketten- als auch Nabenschaltung
– leichter Ein- und Ausbau von Hinter- und Vorderrad
– alle gängigen Fahrradbestandteile, ausgenommen das Tretlager, können zum Einsatz kommen
– bei Bedarf Installation von Nabendynamo am Vorderrad möglich
Nachteile:
– hoher Anschaffungspreis, da ein spezieller Rahmen verbaut wird
– geringe Anbieter-Auswahl, die Rücktrittbremse anbieten
– Kettenverschleiß wird durch höhere Belastung von Ritzel und Kettenstrang begünstigt
– bei Mittelmotor mit Nabenschaltung können Probleme bei der Schaltung auftreten
– Nachrüstung von einem klassischen Fahrrad nahezu unmöglich
– vorne kann nur ein Kettenblatt angebracht werden
Die Gewichtsspanne von E-Bike-Klapprad Modellen
Da ein E-Bike-Klapprad noch zusätzlich mit Motor und Akku ausgestattet ist, wiegt es natürlich etwas mehr als ein klassisches Fahrrad. Das Gewicht beläuft sich auf 13 bis zu stolzen 25 Kilogramm. Je nach Einsatzort und Einsatzzweck sollte man beim Kauf unbedingt auf das Gewicht achten. Soll das E-Bike-Klapprad regelmäßig in höhere Stockwerke getragen werden, ist es natürlich ratsam ein möglichst leichtes Modell zu wählen.
E-Bike-Klapprad: Geschwindigkeit
Welche Geschwindigkeit das E-Bike Klapprad erreicht hängt von der Tretleistung ab. Handelt es sich um ein E-Bike mit Anfahrthilfe dann erreicht es 6 Kilometer pro Stunde ohne Tretleistung, wobei sogenannte S-Pedelecs (spezielle E-Bike Modelle) sogar bis zu 20 km/h erreichen. Grundsätzlich beläuft sich die maximale unterstützte Geschwindigkeit bei einem E-Bike-Klapprad auf 25 km/h. Wird diese Geschwindigkeit übertroffen schaltet sich die Motorkrafteinstellung aus. Diese ist entweder stufenlos oder über Unterstützungsstufen geregelt.
Rechtliche Bestimmungen
Modelle mit und ohne Anfahrthilfe bis 25 km/h (Motorunterstützung) bis 250 Watt
– keine Helmpflicht
– keine Führerscheinpflicht
– Fahren auf Radwegen
– kein Mindestalter
– private Haftpflicht reicht aus
S-Pedelecs bis 45 km/h (Motorunterstützung) bis 500 Watt
– Fahren auf Straßen
– Helmpflicht
– Führerscheinklasse M
– Mindestalter 16 Jahre
– Versicherungskennzeichen
Wie viel kostet ein E-Bike Klapprad?
Der Preis für ein E-Bike Klapprad richtet sich nach Akku-Laufzeit, Akku-Qualität und nach der Ausstattung und Qualität des Materials. Günstige Modelle beginnen bereits bei einem Preis von 300 Euro. Nach oben hin ist der Preis offen. So können teure Modelle schon rund 2.500 Euro kosten. Grundsätzlich gilt je höher der Preis, desto höher die Reichweite und Material-Qualität.
Fazit:
Alles in allem überzeugt ein E-Bike Klapprad mit seinen zahlreichen Vorzügen und seinem vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Inzwischen ist es nicht nur bei Alt sondern auch bei Jung sehr beliebt. Pendler nutzen das E-Bike Klapprad bevorzugt, da sie es so einfach unter den Arm klemmen können, wenn sie mit dem Zug weiterfahren möchten und es dann zusammengeklappt in der Gepäckablage verstauen können.
Auch für ältere Personen, die trotz Einschränkungen nicht auf ihre gewohnten Ausflüge verzichten möchten und auf die Motorunterstützung zurückgreifen, sind diese E-Bikes sehr beliebt. Des Weiteren überzeugen sie durch ihre vielseitige Ausstattung. So werden sie in vielen Ausführungen sei es mit verschiedenen Antriebsarten, mit und ohne Vollfederung und nützlichen Zusatz-Features angeboten, so dass für jeden Anspruch das optimale Modell dabei sein sollte. Nicht zu vergessen ist natürlich das gute Preis-/Leistungsverhältnis.